Vereinsziele

Hilfe zur Selbsthilfe.

 

Hilfe zur Selbsthilfe bedeutet für uns, dass Roma Medienkompetenz erwerben, um über ihre Kultur und ihre Persönlichkeiten authentisch berichten zu können. Wenn positive Beispiele über Medien verbreitet werden, können sich die Wahrnehmung und das Bewusstsein in der Bevölkerung ändern.

Was wir über Menschen aus anderen Kulturen wissen, wird zum Großteil über Medien vermittelt. Stereotype Meinungen über Roma und Vorurteile bei Roma sind Barrieren, die durch Medien abgebaut werden können.

TELE-Romanes ist ein gemeinnütziger Verein, der die Völkerverständigung durch Kommunikation und Medien fördert. „Medien sind das Fenster, durch das wir die Welt betrachten und TV/ Internet sind das Lagerfeuer der modernen Gesellschaft.“ 

 

In Europa leben 12 Mio. Roma verstreut in 27 Ländern, aber es fehlt eine gemeinsame Kommunikationsplattform. TELE-Romanes will zusammen mit Roma ein Fernseh-Programm- Fenster in den Sprachen Romanes / Deutsch / Englisch entwickeln, um eine bessere Verständigung zwischen Roma und der Mehrheitsbevölkerung zu ermöglichen. 

 

Eine Berufsausbildung ist der Schlüssel zur Integration.

 

Roma, die qualifiziert sind und einen Beruf ausüben, sind nicht mehr abhängig von Sozialhilfe. Sie können eigenständig für ihren Lebensunterhalt sorgen, über ihre Kultur authentisch berichten und die Integration befördern.

TELE-Romanes baut eine Brücke für Sinti und Roma, damit interessierte Jugendliche eine Berufsausbildung beginnen können. Dazu bieten wir einen Berufsvorbereitungslehrgang an. Jugendliche, die eine Begabung zur Musik- Ton- und Bildgestaltung haben, können sich im Lehrgang erproben, Medienkompetenz erwerben und eine Berufsausbildung zum Video-Journalist beginnen.

Ein ausgebildeter Video-Journalist erstellt eigenständig Filmreportagen. Es gibt einen steigenden Bedarf an Filmdokumentationen bei Firmen, Kommunen, Vereinen und Familien. Die Arbeit als selbständiger Videojournalist ermöglicht privat den Lebensunterhalt und fördert gesellschaftlich die Integration.

 

Tele Romanes e.V. schafft die Voraussetzungen für eine Medien-Plattform und überwacht die Richtlinien zur Umsetzung eines Film- Programms und fördert bei Migranten insbesondere bei Roma die Hilfe zur Selbsthilfe.

 

 

„Internet und Filme sind das Lagerfeuer der modernen Gesellschaft“

 

Das "Lagerfeuer" steht als Metapher für die Jahrhunderte alte Tradition des sozialen Lebens und der Informationsvermittlung bei den Roma. TELE-Romanes knüpft an dieser Kommunikationsform mit modernen Medien an, um Gemeinschaft und Zugehörigkeit zu schaffen.

Bildungs-Fachleute und erfahrene Medienexperten, Menschen mit Migrationshintergrund und insbesondere Roma arbeiten an dem Aufbau einer europaweiten Kommunikationsplattform - Romanes-TV.

Ein mehrstufiges Medien-Bildungsprogramm für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene hat das Ziel interkulturelles Lernen zu ermöglichen und Medienkompetenz zu vermitteln. Dazu wird in der ersten Stufe ein stadtteilorientiertes Internet-Programm gestaltet, das kulturelle und künstlerische Bildungsarbeit mit Migranten zeigt. Dabei arbeiten Migranten in allen Phasen der filmischen Dokumentation und auch der Programmerstellung mit.

Das eigene Programm mit Erfolgsbeispielen schafft Kommunikation und Diskussion untereinander. Über die Wirkungskette von den Kindern über Jugendliche zu den Eltern hin verfolgt das Programm eine Lernstrategie, die einen Wandel im Bewusstsein ermöglicht.

 

 

Durch gestaltende Mitarbeit der Roma bei der Herstellung von Filmen soll eine Berufsorientierung entstehen mit möglicher Qualifizierung in einem anerkannten Medienberuf.

 

Die Teilnehmer werden durch die Ausbildung zu Fachkräften am Arbeitsmarkt und später zu Meinungsbildnern in ihren Familien. Dazu ist es nötig, dass alle Kinder regulär in die Schule gehen und Jugendliche eine Berufsausbildung erhalten.

 

Gezielte und strategische Investitionen in Bildung sind ein zentrales Fundament, um die soziale und ökonomische Ausgrenzung von sozial, ökonomisch und gesellschaftlich benachteiligten Jugendlichen und Heranwachsenden zu verhindern. Dabei hat es wenig Sinn, einseitig auf die berufliche Qualifizierung dieser Gruppen zu setzen, wenn fundamentale Voraussetzungen im Sozialen Umfeld fehlen und die entsprechenden Bemühungen z. B. durch die Lebens- oder Wohnsituation konterkariert werden. Das gilt auch für jugendliche und heranwachsende Roma. Hier darf man sich bei deren Unterstützung nicht einseitig entweder auf den sozialen oder auf den Beschäftigungs- oder Bildungsbereich konzentrieren. Sozialpolitische, beschäftigungs- und bildungspolitische Aspekte müssen zusammen betrachtet und bei der Integration von jugendlichen und heranwachsenden Roma aktiv angepackt werden. Der Zugang zu Bildung muss auch deshalb ermöglicht und eröffnet werden, weil dadurch insbesondere die Voraussetzungen für eine Teilhabe an gesellschaftlichen Subsystemen geschaffen werden. Zugang zu Bildung und Berufsausbildung erhält damit den Charakter einer präventiven Sozialpolitik. Und diese ist Voraussetzung für die Anerkennung, für die Perspektiven und damit auch die Bereitschaft zur Integration dieser benachteiligten gesellschaftlichen Gruppe in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft. Zudem wird durch eine präventive Sozialpolitik dieser Ausrichtung für die Unabhängigkeit von länger andauernder staatlicher oder privater Alimentierung gesorgt, sowie für die Überwindung der gesellschaftlichen Segmentierung dieser benachteiligten Jugendlichen und Heranwachsenden. Dass ohne solide Bildung und Ausbildung keine soziale Chancengleichheit möglich ist, ist ein Faktum. Für eine tragfähige Bildung sowie Aus- und Weiterbildung von Roma wollen wir uns engagieren.

 

 

Das Programmkonzept.

 

1. Sprachförderung

Die Mehrsprachigkeit der Sendungen fördert die Integration

 

2. Kultureller Aspekt

Querschnittsthema ist der Austausch über kulturelle Unterschiede mit einem Dialog der Kulturen, um Vorurteile abzubauen.

 

3. Bildung

Bei den Kindern beginnend wird die Bereitschaft zum Lernen geweckt. Erwerb der Kulturtechniken, Medienkompetenz und Bildung sind das Ziel.

 

4. Sozialer und wirtschaftlicher Aspekt

Der soziale Aspekt ist die Integration vor Ort. Das bedeutet eine Vernetzung der TV-Sendung mit Beratung und die Weiterleitung zu örtlichen Beratungsstellen und Firmen.

 

Zielsetzungen sind Kompetenzerwerb, Eigenständigkeit und Verbesserung der Lebensqualität.

 

Die Programminhalte sind Bildungs- und Informationsvermittlung (Edutainment) und Lebenshilfe.

 

Ausgewählte Beispiele erfolgreicher Lebensbewältigung zeigen wie die Men­schen sich entwickeln.

 

Kompetenzerwerb, Qualifizierung, Arbeitsmöglichkeiten und Wohnraumbeschaffung sind dabei wichtige Themen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

 

Neben festgelegten Themen und professioneller Bearbeitung durch Redakteure werden auch Initiativ-Beiträge von Amateuren aufgenommen. Junge Menschen erhalten so Anreize, eigene Videofilme zu erstellen und jugendrelevante Themen authentisch zu kommunizieren.

 

 

 

Der Themenplan.

 

Ausgehend von den Untersuchungen der EU zur Lage der Roma in der erwei­terten Europäischen Union und dem Nationalen Integrationsplan werden die folgenden Integrations-Themen recherchiert, um sie als „Best-Practice-Beispiele“ zusammenzustellen und als Anregung allen Interessenten, den Roma und der Mehrheitsbevölkerung, zugänglich zu machen.

 

Wesentliche Themen sind:

 

- Verbesserung der Wohnverhältnisse und der Gesundheitsvorsorge

- Wahrnehmung der Bildungs- und Ausbildungs-Angebote

- Prävention von AIDS und Drogenkonsum

- kommunalpolitische Maßnahmen wie Bau- Reisegenehmigung

- Bezug von Fördermitteln, wie Mikrokredite für Frauen oder

- Bekämpfung von Zinswucher

- Beseitigung der Segregation, d.h. Integration der Roma in die Mehrheitsbevöl­kerung

- Erwerb der Kulturtechniken (Lesen, Schreiben, Rechnen, Computern)

- Erwerb beruflicher Qualifikationen und Arbeitsmöglichkeiten

- Familiensprecher erhalten Gelegenheit zur Kommunikation mit anderen Famili­en

 - Schule, Wohnen, Aufenthalt und Arbeit sind die zentralen Themen, zu denen     Ratgebersendungen Beteiligungs- und Rückfragemöglichkeiten bieten.

 


Das "Konzept eines TV-Bildungsprogramms für Migranten spez. Roma für Europa" (TELE-Romanes) wurde durch einen symbolischen Beitrag von 1 € und ihrer Unterschrift von mehr als 150 Roma unterstützt.