"Aufgrund des Versagens der früheren oder gegenwärtigen politischen Maßnahmen zur Beseitigung oder deutlichen Verringerung der Diskriminierungen gegen Roma oder Fahrende und zur Förderung ihrer Eingliederung in die Gesellschaft, muss die EU die Führung bei bestehenden und neuen politischen Maßnahmen für diese Zielgruppen übernehmen." (Zitat aus der EU-Studie „Die Situation der Roma in der erweiterten europäischen Union“, 2004)
Die Philosophie zur Integration von Roma entspricht den Vorgaben der Regierungsbeauftragten der Deutschen Bundesregierung für Migration, Integration und Flüchtlinge. „Integration bedeutet, Ja zu sagen zu Deutschland, (zu Europa) ohne seine Wurzeln kappen zu müssen; das heißt, gleichberechtigte Teilnahme an Bildung und Ausbildung und den Möglichkeiten, die unser Land bietet. Es heißt auch Verantwortung für unser Land zu übernehmen.“
In sechs Arbeitsgruppen werden z.Z. Vorschläge mit Zielen und Maßnahmen zu folgenden Themen entwickelt: Integrationskurse; Bildung, Ausbildung und Arbeitsmarkt; frühe Sprachförderung; Rechte für Frauen; Integration vor Ort und Stärkung der Bürgergesellschaft.
„Migration ist ein Gewinn für unser Land und Europa, wenn es zu einem wirklichen Miteinander kommt. In den EU-Ländern gibt es unterschiedliche Ausgangssituationen. Ein Erfahrungsaustausch und die Herausarbeitung von Best-Practice-Beispielen spielen eine wichtige Rolle.“
TELE-Romanes setzt die vorgenannte Strategie und ihre Ziele in einem romaspezifischen TV-Kommunikations-Programm um.
Kernpunkt unseres TV- Programms ist es, positive Beispiele zu zeigen, wie Kinder ihre Eltern und Angehörigen beeinflussen und wie das neue Bewusstsein der Erwachsenen zur Kommunikation mit der einheimischen Bevölkerung führt. Auf die gezeigten positiven Beispiele können die Roma stolz sein und damit wecken wir ihr Interesse an unserem TV-Programm.
Zur Einleitung.
In der Europäischen Union leben ca. 12 Millionen Roma, Sinti und Zigeuner in der Staatengemeinschaft. Sie bilden damit die zahlenmäßig größte ethnische Minorität in Europa.
Die Lebensbedingungen der Roma, Sinti und Zigeuner sind geprägt von gesellschaftlicher Ausgrenzung, hoher Arbeitslosigkeit und generell unzureichendem Zugang zu sozialen Institutionen sowie zum Bildungs- und Gesundheitswesen.
Das Migranten-Problem hat einen hohen politischen Stellenwert. Dies zeigt sich in den veranschlagten Maßnahmen und Finanzbudgets der EU. Für den Zeitraum von 2007 bis 2013 sind in der EU über 300 Milliarden Euro für Menschenrechts- und Integrations-Maßnahmen eingeplant.
Die Europäische Union hat alle Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, Maßnahmen zur gesellschaftlichen Integration von Randgruppen, zum Diskriminierungsabbau, der Bildungs- und Beschäftigungs-Förderung und der Gesundheitsfürsorge zu ergreifen und den Erfolg dieser Maßnahmen zu dokumentieren.
Vor diesem Hintergrund ist die Gründung des gemeinnützigen Vereins „TELE-Romanes“ und des zugehörigen europäischen Senders „ Romanes-TV“ ein Kommunikations-Beitrag zur Überwindung der Ungleichheit in Europa. Dabei wird ein langjährig bestehender Romasender BTR-TV in Skopje mit zur Ausstrahlung genutzt.
Die TV-Medien-Plattform.
TELE-Romanes ist eine europaweite Medien-Plattform für Roma, Sinti und Zigeuner: Das Hauptmedium ist ein europaweit über Satellit verbreitetes TV-Programm. Zudem wird unter der Domain www.romanes-tv.de ein programmbegleitendes und –vertiefendes Internetportal angeboten.
TELE-Romanes spricht die Zielgruppe authentisch in ihrer Muttersprache an: Der Sender strahlt seine Programme biligual aus d.h. in der Sprache Romanes und in Deutsch. Häufig bestehen bei der Zielgruppe nur rudimentäre Kenntnisse der jeweiligen Landessprachen. TELE-Romanes überwindet diese Sprachbarrieren und schafft dadurch die Grundlage für Akzeptanz, Identifikation und verständliche Informationsübermittlung.
TELE-Romanes hat konkrete und messbare Zielsetzungen: Gesundheitsförderung, Bildungsförderung, Integrationsförderung und die Förderung des grenzüberschreitenden Dialogs und Erfahrungsaustausches innerhalb der über Europa verstreut lebenden Zielgruppe.
TELE-Romanes wird zu der Plattform für mediale Repräsentanz der Roma, Sinti und Zigeuner in Europa. Der Sender fördert das Selbstverständnis und Selbstbewusstsein der Zielgruppe als Teil der Gesellschaft und die Kommunikation zur Mehrheitsbevölkerung.
Der seit 16 Jahren existierende Roma-Sender BTR-TV in Skopje strahlt das professionelle Programm europaweit aus.
Berg TV, ein lokaler Sender für die Regionen Bonn/Rhein-Sieg, Köln, Rheinisch Bergischer Kreis, Oberbergischer Kreis und Düsseldorf, unterstützt TELE-Romanes als Ausbilder und Programmanbieter.
Zweck und Ziel des Vereins TELE-Romanes.
1. Zweck des Vereins ist die Förderung der Integration der Roma auf lokaler Ebene mit dem Ziel, durch ein romaspezifisches TV-Programm mit „Good-Practice-Beispielen“ Wege zur eigenständigen Lebensbewältigung zu zeigen und ein eigenverantwortliches Handeln der Roma anzuregen. Die Verbreitung des TV-Programms „Tele-Romanes“ soll europaweit erfolgen.
Es ist das Ziel, dass Roma Ja zu Europa und dem jeweiligen Gastland z.B. Deutschland sagen und bereit sind auch Verantwortung zu übernehmen. Sie sollen nicht ihre kulturellen Wurzeln kappen, sondern die für eine moderne demokratische Gesellschaft notwendigen Qualifikationen erwerben. Dazu werden Möglichkeiten und Hilfen angeboten.
Für den Erfahrungsaustausch der Roma untereinander und den Kontakt zur Mehrheitsbevölkerung ist eine TV-Plattform d.h. ein spezielles Roma-TV-Fenster vorgesehen, dass auch den Aufbau von Partnerschaften zwischen Behörden und Roma- Gemeinschaften fördert und mit Beispielen belegt.
Der Verein hat es sich ferner zum Ziel gesetzt, mit Hilfe des Fernsehens integrierte Strategien und ihre Umsetzung anzuregen. So ist die Wirkungskette von den Kindern über Jugendliche zu den Eltern und der Mehrheitsbevölkerung eine erfolgversprechende Lernstrategie, die einen Wandel im Bewusstsein der Bevölkerung , der Roma-Gemeinschaften und den Behörden wahrscheinlich und wirklich werden lässt.
2. Der Satzungszweck wird insbesondere verwirklicht durch
* Herstellung eines romaspezifischen Fernsehprogramms
* eine europaweite Ausstrahlung des TV-Programmes
* Veranstaltung von Kongressen und Diskussionsforen
* Erstellung und Verbreitung von Informationsmaterial und Studien.
Der TV-Sender TELE-Romanes
Das Programmkonzept
TELE-Romanes bietet eine ausgewogenes Programm mit dem Schwerpunkt auf Bildungs- und Informationsvermittlung (Edutainment) und konkreter Lebenshilfe. Dabei werden sowohl Prgrammformate für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene angeboten.
TELE-Romanes regt den innerfamiliären Austausch an und nutzt die Meinungsbildungskette zur Wechselwirkung zwischen Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern sowie zur Mehrheitsbevölkerung hin.
TELE-Romanes ist neutral und unabhängig und zeigt exemplarisch positive Beispiele für gelungene Integrationsbemühungen und Initiativen zur Eingliederung der Zielgruppe in die jeweilige Gesellschaft.
TELE-Romanes ergreift dabei keine Partei oder favorisiert bestimmte Lebensstile: Es werden sowohl positive Anregungen für Fahrende als auch für sesshafte Teile der Zielgruppe gegeben.
TELE-Romanes ermutigt die Zielgruppe zu eigenen Integrationsbemühungen und zur Überwindung der immer noch vorherrschenden Diskriminierung beim Zugang zu Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen.
Das Kompetenz-Team
* Roma mit Erfahrungen in der sozialen und pädagogischen Arbeit mit Kindern und Erwachsenen;
Tihomir Durovic, Gordana Herold
* Roma mit Erfahrungen in Kunst, Theater und Fernsehen;
Nedjo Osmann, Perjan Wirges
* Erfahrungen in der Durchführung von Roma-Projekten;
Johannes Maubach, Peter Irmer
* Erfahrungen in der Produktion von internationalen Filmen, TV-Serien und Dokumentationen;
Vesna Jovanoska, Joerg Altekruse,
* Ministerielle Erfahrungen in der Planung, Durchführung und Evaluation von Bildungs- und Ausbildungsmaßnahmen sowie die redaktionelle Betreuung und Abwicklung der Vorhaben;
Ulrich Degen, Manfred Brandt, Werner Gerwin
* TV-Ausstrahlung durch den langjährig bestehenden ROMA-Sender „BTR TV“ in Skopje mit Direktor Zoran Dimov
* Finanzabwicklung, Programm-Management und Controlling sowie Onlinebetreuung durch die international erfahrene Firma „ONLINE GmbH“ in Berlin mit Geschäftsführer Klaus Klingel
Die Projektstruktur
1.
Der Verein TELE-Romanes ist ein gemeinnütziger Verein mit einem geschäftsführenden Vorstand und weiteren assozierten Mitgliedern. Zur Programmplanung wird der Vorstand durch drei Beiräte unterstützt – Pädagogischer Beirat, Programmbeirat und Finanz-Förder-Beirat.
Die Hauptaufgaben des Vereins sind die Programmentwicklung, Produktions-Ablauf-Überwachung und die Freigabe zur TV-Ausstrahlung. Voraussetzung für die Programmentwicklung ist dabei die Themenplanung auf der Grundlage des EU-Berichts mit den ermittelten vorrangigen Themen, die mediale Programmstrukturgestaltung und die Evaluationsplanung zur Wirksamkeitsmessung.
TELE-Romanes nutzt einerseits die personellen und programmlichen Ressourcen eines bereits seit Jahren erfolgreichen lokalen TV-Senders für Roma in Skopje. Andererseits werden zusätzlich Edutainment-Programmteile sowie Filmreihen zur Beratung, Bildung und Ausbildung in Kooperation mit Produzenten in Deutschland und anderen EU-Ländern hergestellt, zusammengefasst und als Programmfenster in das bestehende Programm integriert.
Der ROMA-Sender BTR TV sendet seit über 12 Jahren ein spezifisches Programm für Roma und nimmt ab 2007 sukzessive neue Programmelemente nach den Vorgaben des Vereins TELE-Romanes auf. Dies sind Filme, Feature, Dokumentationen sowie Ratgebersendungen zu Bildungs- und Ausbildungsfragen.
Der Hauptsitz des Vereins Tele-Romanes ist in Köln.
Die Verein hat eine Niederlassung in Skopje.
An den beiden Standorten besteht das Tele-Romanes Team aus Experten aller relevanten Fachgebiete. Entscheidendes Kennzeichen ist die Zusammenarbeit mit Roma und Sinti in allen Planungsbereichen. So wird das Redaktionsteam am Standort Köln durch einen Programmbeirat aus Pädagogen mit Roma- und Sinti-Vertretern unterstützt.
Eine gelungene Integration von Roma und Deutschen im Team von TELE-Romanes ist die Voraussetzung für den Start des Projektes. Das Integrationsteam ist die Keimzelle des Projektes und Integration ist gleichzeitig das Ziel von TELE-Romanes insgesamt.
2.
Die Finanzabwicklung und das Programm-Management
Die international erfahrene Firma OLINE GmbH in Berlin übernimmt das Programm-Management und führt die gesamte Finanzabwicklung durch. Das Programm-Management umfasst dabei folgende Tätigkeitsbereiche:
Budgeting
Accounting
Controlling
Auditing / Reporting
Cash-Management
3.
Die Filmproduktions-Firmen
Auf der Grundlage eines Briefings nehmen Filmproduktionsfirmen aus allen Mitgliedsländern Europas Kontakte zu Romagruppen auf und recherchieren Themen und Good–Practice- Beispiele einer gelungenen Integration von Roma in den jeweiligen Ländern.
Erfahrene TV-Produzenten setzen das Programmkonzept an den Standorten Köln, Hamburg und Berlin um und schaffen zudem ein Netzwerk zuliefernder Produktionsfirmen, die Beiträge aus dem gesamten EU-Raum kostengünstig vor Ort herstellen.
Der Aktionsplan
Auf der Grundlage der EU-Sachstandsberichte zur Lage der Roma in Europa erstellt der Verein TELE-Romanes unter Anleitung seines Experten-Teams und der verschiedenen Fachbeiräte einen Programmplan. Das Briefing richtet sich an ausgewiesene Film-Produktionsfirmen in verschiedenen europäischen Ländern. Die Recherche erfolgreicher Beispiele zur Qualifikation und Lebensverbesserung von Roma wird von den Filmfirmen durchgeführt. Die Abnahme und redaktionelle Bearbeitung mit dem Ziel der Sendefreigabe erfolgt durch den Verein TELE-Romanes.
In der Kommunikation zwischen Verein und Filmfirma übernimmt die Firma ONLINE GmbH
in Berlin das Programm-Management und die gesamte Finanzabwicklung einschließlich des Controllings.
Zur Ermittlung der Reichweite und der Akzeptanz des Programms wird regelmäßig eine Wirksamkeitsuntersuchung durchgeführt. Die Evaluationsergebnisse werden bei der Programmplanung berücksichtigt und bilden die Grundlage möglicher Programmänderungen.
Der Themenplan
Ausgehend von den Untersuchungen der EU zur Lage der Roma in der erweiterten europäischen Union werden die folgenden Integrations-Themen recherchiert, um sie als Good Practice Beispiele zusammenzustellen und als Anregung allen Interessenten -Roma und Mehrheitsbevölkerung – zugänglich zu machen.
Wesentliche Themen sind:
-Verbesserung der Wohnverhältnisse und der Gesundheitsvorsorge
-Prävention von AIDS und Drogenkonsum
-kommunalpolitische Maßnahmen wie Bau- Reisegenehmigung
-Bezug von Fördermitteln, wie Mikrokredite für Frauen oder Bekämpfung von Zinswucher
-Beseitigung der Segration, d.h. Integration der Roma in die Mehrheitsbevölkerung
-Erwerb der Kulturtechniken (Lesen, Schreiben, Rechnen, Computern)
-Erwerb beruflicher Qualifikationen und Arbeitsmöglichkeiten
-Familiensprecher erhalten Gelegenheit zur Kommunikation mit anderen Familien
-Schule, Wohnen, Aufenthalt und Arbeit sind die zentralen Themen , zu denen Ratgebersendungen Beteiligungs- und Rückfragemöglichkeiten bieten
Der Programmplan
Folgende Filmformate werden realisiert:
-Trailer und Moderation
-Information durch Dokumentation „Good Practice Beispiele“
-Ratgebermagazin mit Telefonkontaktmöglichkeit
-Edutainment: Bildung Primarstufe
-Edutainment: Bildung Sekundarstufe
-Edutainment: Berufsausbildungsmöglichkeiten
-Aktuelle Informationen
Die Finanzplanung
TELE-Romanes wird durch Fördermittel der Europäischen Union und durch Sponsoren finanziert.
Ausgehend von der Programmplanung werden verschiedene Filmformate hergestellt, die sich in Aufwand und Kosten unterscheiden. Zur Realisierung der verschiedenen Filmformate Dokumentation, Feature und Beratungsmagazine und zum Start des TV-Programms, beginnend mit einer Ausstrahlung von sechzig Minuten, ist ein Mindestjahresbudget von 5 Mio. Euro erforderlich. Darin eingeschlossen sind Produktion, Sendelizenzen und Verwaltungskosten.
Langfristig ist die Vergrößerung des Programmfensters auf drei Stunden täglich plus Wiederholung geplant. Damit erhöht sich das erforderliche Finanzbudget entsprechend auf ca. 15 Mio.Euro pro Jahr.
Zur Schirmherrschaft wird die politische Unterstützung durch geeignete Personen, Organisationen und Verbände in Deutschland und Europa angestrebt.
Köln, den 7. März 2007